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Schon einmal den Wald in die Badewanne geholt oder gar auf den Teller?



Winterzeit ist ja bekanntlich Badewannenzeit, zumindest ist das bei uns zu Hause so. Wir geniessen die warme Badewanne nach einem Arbeitstag im Wald um uns zu erholen oder wieder aufzuwärmen oder auch einfach nur an den Wochenenden einfach mal mit einer interessanten Lektüre und einem guten Häferl Tee .... oder auch beidem in der Wanne zu entspannen :-)


Besonders gut eignen sich Tannennadeln (Erkennungsmerkmal: die Fichte sticht, die Tanne nicht :-), an der Spitze rundliche Nadeln und auf der Rückseite zwei markante weiße Streifen!!) zum entspannen finde ich, weil sie einen besonders markanten Weihnachts-/Winterduft haben, sie lassen uns einfach richtig durchatmen! Sie enthalten viele ätherische Öle, Mineralstoffe, Spurenelemente, .... eine Fülle weiterer Vitalstoffe und werden seit langer Zeit nicht nur innerlich sondern auch äußerlich angewendet.



Schon durch einen einfachen Tee-Aufguss kannst du dir die Inhaltsstoffe zu Nutze machen. Pro Tasse benötigst du einen Teelöffel Nadeln, am besten von den jüngsten Triebspitzen des Baumes. So gehst du bei der Zubereitung eines Tannennadeln-Tee vor:

- Nadeln zerkleinern und leicht quetschen, damit sich die Inhaltsstoffe besser im Wasser lösen können

- In eine Tasse geben und mit heißem Wasser übergießen

- nur kurz, max. 2 min Minuten ziehen lassen

Tannennadel-Tee hat ein kräftiges Aroma, ich süße immer mit etwas Honig. Er ist sehr stärkend für das Immunsystem.

Du könntest den NadelTee natürlich auch ins Badewasser leeren. Perfekt bei Erkältungen sowie bei Gelenk- und Rückenschmerzen, Muskelverspannungen und Sportverletzungen. Dazu kannst du aus einer guten Handvoll Fichten- oder Tannennadeln (frisch oder getrocknet) mit 1 Liter Wasser ein starker Tee zubereitet und nach 10-minütiger Ziehzeit (zugedeckt!) durch ein Sieb in das Badewannenwasser gegossen.






Auch im Erkältungsbadesalz sind Tannennadeln ein Hit! Versucht gerne einmal mein Lieblingsrezept, habe ich von einer lieben Freundin bekommen, die es selbst von jemanden hat ..... ihr kennt das ja:

  • 500g Meersalz

  • 1 Hand voll getrocknete Rosmarinnadeln

  • 1 Hand voll frische Tannennadeln

  • ca. 2 EL Mandelöl oder auch jedes andere kalt gepresste Öl ihrer Wahl

  • ätherische Öle:

10 Tropfen Weißtannenöl (Abies alba) (ich liebe es!!! man hat das Gefühl, man liegt in einem Haufen Tannenzweigen ... es unterstützt das Immunsystem und wirkt schleimlösend, antibakteriell und antiviral)


10 Tropfen Eukalyptusöl (Eukalyptus globulus) antiseptische Wirkung auf die Atemwege und löst Verschleimungen.


10 Tropfen Orange süß (Citrus sinensis) für die gute Laune und Stimmung :-)

Die Nadeln gut zerkleinern, ebentuell noch zusätzlich mit dem Mörser bearbeiten. Ziel ist, so viele ätherische Öle, wie möglich aus den Nadeln in das Salz bekommen.

Das Öl mit den ätherischen Ölen mischen, und unter die Salz-/Nadelmischung mengen. Das Erkältungssalz in ein verschließbares Behältnis füllen und mind. 3-4 Tage durchziehen lassen. Danach kann es verwendet werden.

ACHTUNG! Die verwendeten ätherischen Öle sind für Kinder zu stark, daher ist das Erkältungsbad nur für Erwachsene geeignet! Aber auch für Erwachsene: bitte austesten, ob man die ätherischen Öle auch verträgt!

Wer keine Badewanne hat oder keine Zeit für ein Vollbad, kann auch Erkältungssalz für ein Fußbad verwenden.

Ein Fußbad ist eine einfache und sehr effektive Methode, die ich von meiner Oma kenne, die aber immer mehr in Vergesenheit gerät. Meine Oma, die ihr ganzes Leben keine Badewanne besessen hat, war ein Profi in schnell wirkenden Mischungen. Sie hat immer Salz, eine Hand voll klein gehackter Nadeln (Fichte, Tanne, Föhre, egal was sie hatte) Thymian und Salbei vermengt.

Dann saßen wir Kinder, als wir klein waren, auf einem Schemel bis zu den Knien in einem Kübel neben dem Waschbecken. Der Kübel wurde mit warmen Wasser befüllt, das "Wundergemisch" kam hinein und alle paar Minuten hat sie heißes Wasser nachgegossen. Nach ein paar Durchgängen war der Kübel bis zu den Knien voll. Dann wurden unsere Füße mit kaltem Wasser abgespritzt, trocken gerieben und wir wurden sofort ins Bett gesteckt ;-)



Schon von der Nadelbutter gehört?

Diese Idee habe ich bei meiner lieben Kollegin "Katharina rührt" gesehen.

Nadeln (Tanne, Föhre...) von den Ästen zupfen, (in einem Blender /Küchenmaschine) klein hacken, dann Butter, Salz (ich nehme gerne Sesamsalz, das ich mir gerne auf Vorrat selbst herstelle) und optional etwas frischen Zitronensaft (in den Blender) dazugeben und durchrühren.

Schmeckt einfach herrlich, besonders himmlich wenn ich gerade frisches Brot gebacken habe!


Oder Tannennadeln als Gewürz Das würzige Aroma von Tannennadeln harmoniert wunderbar mit Pilz- und Wildgerichten. Zur Herstellung eines Tannen-Gewürzes kannst du einfach trockene Nadeln mit dem Mörser oder einer Gewürzmühle fein mahlen. Wohl dosiert eingesetzt hast du den Geschmack des Waldes auf der Zunge.

Wenn du das Nadel-Pulver zusätzlich mit einem hochwertigen Salz vermischst und trocknest erhältst du ein köstliches Kräutersalz. Dieses wunderschön, nach Wald duftende Nadelsalz eignet sich perfekt als Mitbringsel. Ein besonders feines Aroma entwickeln Tannennadeln übrigens, wenn man sie leicht röstet. Dazu die Nadeln auf ein Backblech geben und bei 150 Grad für einige Minuten in den Ofen schieben. Die gerösteten Tannennadeln kannst du in der Küche wie Rosmarin verwenden.

Bitte denkt daran, wenn man die wertvollen Nadeln weiterverarbeiten möchte, egal ob auf der Haut oder kulinarisch, dass der Baum nicht mit Pestiziden behandelt wurde.

Falls ihr in der Natur sammelt: Bitte NUR sammeln was ihr eindeutig kennt! Denn Fichte und Tanne können schnell mit der tödlich giftigen Eibe verwechselt werden. Auch ein auffallendes, wichtiges Unterscheidungsmerkmal: Die Eibe bildet keine Zapfen aus!

Bitte nur im Einverständnis mit Förstern und WaldbesitzerInnen einzelne, kleine Äste älterer Bäume geerntet werden. Beim Spaziergang im Wald entdeckt man aber auch immer einzelne, zu Boden gefallene Äste der Nadelbäume, welche sich (sofern sie sauber sind) wunderbar eignen. Bitte auch immer nur soviel sammeln wie ihr auch wirklich braucht und auch verarbeiten könnt.


Ich wünsche euch viel Spaß und gutes Gelingen falls ihr das ein und andere ausprobiert!

Alles Liebe & bleibt gesund!





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