Wer über eine Wiese spaziert, läuft oft achtlos an ihm vorbei: dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Schlanke Blätter, zarte Ähren, unscheinbar und doch ein Schatz in unserer Naturapotheke. Auf unserem Hof wächst er nicht zufällig – wir bauen ihn gezielt für unsere Tees an, denn er ist seit Jahrhunderten eines der wichtigsten heimischen Heilkräuter.
Heilpflanze mit Tradition
Schon die Kelten und Germanen kannten den Spitzwegerich als „Wegerich – König der Wege“. Wanderer legten sich seine Blätter in die Schuhe, um Blasen und Wunden zu lindern. In Klostergärten des Mittelalters wurde er hochgeschätzt, besonders bei Husten, Insektenstichen und kleinen Verletzungen.
Inhaltsstoffe – das macht ihn besonders
Die Kraft des Spitzwegerichs steckt in seiner Zusammensetzung:
- Schleimstoffe – legen sich beruhigend auf gereizte Schleimhäute (ideal bei Husten und Halsschmerzen).
- Aucubin (ein Iridoidglykosid) – wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
- Gerbstoffe – ziehen Gewebe leicht zusammen, helfen bei kleinen Wunden und wirken klärend.
- Kieselsäure – unterstützt Haut und Schleimhäute.
- Vitamine & Mineralstoffe – u. a. Vitamin C, Kalium und Zink stärken das Immunsystem.

Klassische Anwendungen in der Naturapotheke
- Tee: beruhigt Atemwege, lindert Hustenreiz und fördert das Abhusten.
- Sirup: ein altbewährtes Hausmittel gegen Bronchitis und Reizhusten.
- Frischer Blattsaft: direkt aus den Blättern gepresst, wirkt bei Insektenstichen oder kleinen Schnittwunden sofort kühlend und entzündungshemmend.
- Umschläge: zerdrückte Blätter aufgelegt – erste Hilfe bei Mückenstichen oder Schürfwunden.

Innovative Ideen – Spitzwegerich neu entdeckt
Neben den traditionellen Anwendungen gibt es spannende moderne Varianten:
- Grünes Salz: getrocknete, fein vermahlene Spitzwegerichblätter mit Meersalz gemischt – ein würziger Kick für Salate und Suppen.
- Wildkräuter-Pesto: kombiniert mit Nüssen, Öl und Parmesan eine herzhafte Alternative zum Basilikum-Pesto.
- Kräuteressig: Spitzwegerich-Blätter in Apfelessig ausgezogen – ein aromatischer Essig, der nicht nur Salate verfeinert, sondern auch die Verdauung unterstützt.
- Spitzwegerich-Honig: Blätter mehrere Wochen in Honig eingelegt – ein wohltuender Löffel bei Husten oder einfach ein außergewöhnlicher Brotaufstrich.
Spitzwegerich ist ein echtes Multitalent: vom Tee über Sirup bis hin zu innovativen Küchenideen. Eine Pflanze, die Generationen begleitet hat – und auch heute ihren festen Platz in unserer Naturapotheke und Küche verdient. Wer genau hinschaut, entdeckt in diesem „Kraut am Wegesrand“ einen wertvollen Begleiter für Gesundheit und Genuss.
Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.
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