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Weizen – ein altes Korn neu entdeckt

Wenn heute über Weizen gesprochen wird, hört man oft Schlagworte wie unverträglich, Glutenbombe oder gar ungesund. Doch das Bild ist schief – und es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn Weizen ist nicht gleich Weizen.

Altes Korn statt Turbo-Züchtung

Auf unserem Hof wächst Weizen, wie er ursprünglich gedacht war: keine modernen Hochleistungssorten, keine Hybridlinien, kein gentechnisch verändertes Saatgut. Stattdessen bauen wir robuste, alte Sorten an, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Diese Weizenarten wurzeln tief, sind widerstandsfähig gegenüber Wetterkapriolen und bringen eine Vielfalt an Inhaltsstoffen mit, die bei modernen Hochleistungssorten teilweise verloren gegangen sind.

Gesundheit im Korn

Weizen ist ein Kraftpaket, das oft unterschätzt wird:

  • Ballaststoffe – wichtig für Verdauung und Darmgesundheit.
  • Vitamine & Mineralstoffe wie Vitamin B1, B6, Magnesium, Zink und Eisen, die den Energiestoffwechsel und die Nerven stärken.
  • Eiweiß in Form von Klebereiweiß (Gluten), das für Menschen ohne Unverträglichkeit wertvolle Bausteine für Muskeln und Gewebe liefert.

Das Getreide ist damit keineswegs ein „leeres“ Sättigungsbeilagen-Lebensmittel, sondern liefert wertvolle Nährstoffe für Körper und Geist.

Warum Weizen nicht der Bösewicht ist

Das schlechte Image von Weizen stammt vor allem aus zwei Richtungen: zum einen die stark verarbeiteten Produkte der Lebensmittelindustrie (Weißmehl, Fertigbackwaren, Zucker-Weizen-Mischungen), zum anderen die modernen Hochleistungssorten mit verändertem Glutenprofil. Beides hat wenig mit dem ursprünglichen Korn zu tun. Alte Sorten sind weniger aggressiv gezüchtet, haben eine andere Eiweißzusammensetzung und werden von vielen Menschen besser vertragen.

Was Weizen einzigartig macht

Im Vergleich zu anderen Getreidearten hat Weizen eine ganz besondere Eigenschaft: Backfähigkeit. Durch seinen Kleberanteil lässt er Teige elastisch werden und Brot luftig aufgehen – ein Geschenk der Natur, das keine andere Getreideart in dieser Form bietet. Außerdem enthält Weizen – im Gegensatz zu etwa Reis oder Mais – eine breitere Palette an B-Vitaminen, die unser Nervensystem unterstützen.

Vom Korn bis zum Mehl – alles am Hof

Ein weiterer wichtiger Punkt: Unser Weizen verlässt den Hof nicht als anonymes Korn. Wir mahlen ihn selbst in unserer Mühle – frisch und schonend. Dabei entstehen sowohl Vollkornmehl, das alle Bestandteile des Korns enthält, als auch fein ausgemahlenes Mehl, das sich ideal für luftiges Brot und feines Gebäck eignet. So bleibt die Wertschöpfung bei uns am Hof, und wir können sicherstellen, dass jedes Mehl so naturbelassen ist, wie es nur sein kann.

Unser Fazit

Weizen ist ein uraltes Kulturgut, das Menschen seit über 10.000 Jahren ernährt. Nicht das Korn selbst ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie es in den letzten Jahrzehnten gezüchtet und verarbeitet wurde. Auf unserem Hof wächst Weizen noch so, wie es die Natur vorgesehen hat – reichhaltig, ursprünglich und voller Leben.

Wer also Brot aus alten Sorten probiert, schmeckt den Unterschied: ehrlicher Weizen, frisch vermahlen am Hof – ein Korn, das Körper und Seele nährt.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.