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Spitzwegerich – das unscheinbare Multitalent am Wegesrand

Wer über eine Wiese spaziert, läuft oft achtlos an ihm vorbei: dem Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Schlanke Blätter, zarte Ähren, unscheinbar und doch ein Schatz in unserer Naturapotheke. Auf unserem Hof wächst er nicht zufällig – wir bauen ihn gezielt für unsere Tees an, denn er ist seit Jahrhunderten eines der wichtigsten heimischen Heilkräuter.

Heilpflanze mit Tradition

Schon die Kelten und Germanen kannten den Spitzwegerich als „Wegerich – König der Wege“. Wanderer legten sich seine Blätter in die Schuhe, um Blasen und Wunden zu lindern. In Klostergärten des Mittelalters wurde er hochgeschätzt, besonders bei Husten, Insektenstichen und kleinen Verletzungen.

Inhaltsstoffe – das macht ihn besonders

Die Kraft des Spitzwegerichs steckt in seiner Zusammensetzung:

  • Schleimstoffe – legen sich beruhigend auf gereizte Schleimhäute (ideal bei Husten und Halsschmerzen).
  • Aucubin (ein Iridoidglykosid) – wirkt antibakteriell und entzündungshemmend.
  • Gerbstoffe – ziehen Gewebe leicht zusammen, helfen bei kleinen Wunden und wirken klärend.
  • Kieselsäure – unterstützt Haut und Schleimhäute.
  • Vitamine & Mineralstoffe – u. a. Vitamin C, Kalium und Zink stärken das Immunsystem.

Klassische Anwendungen in der Naturapotheke

  • Tee: beruhigt Atemwege, lindert Hustenreiz und fördert das Abhusten.
  • Sirup: ein altbewährtes Hausmittel gegen Bronchitis und Reizhusten.
  • Frischer Blattsaft: direkt aus den Blättern gepresst, wirkt bei Insektenstichen oder kleinen Schnittwunden sofort kühlend und entzündungshemmend.
  • Umschläge: zerdrückte Blätter aufgelegt – erste Hilfe bei Mückenstichen oder Schürfwunden.

Innovative Ideen – Spitzwegerich neu entdeckt

Neben den traditionellen Anwendungen gibt es spannende moderne Varianten:

  • Grünes Salz: getrocknete, fein vermahlene Spitzwegerichblätter mit Meersalz gemischt – ein würziger Kick für Salate und Suppen.
  • Wildkräuter-Pesto: kombiniert mit Nüssen, Öl und Parmesan eine herzhafte Alternative zum Basilikum-Pesto.
  • Kräuteressig: Spitzwegerich-Blätter in Apfelessig ausgezogen – ein aromatischer Essig, der nicht nur Salate verfeinert, sondern auch die Verdauung unterstützt.
  • Spitzwegerich-Honig: Blätter mehrere Wochen in Honig eingelegt – ein wohltuender Löffel bei Husten oder einfach ein außergewöhnlicher Brotaufstrich.

Spitzwegerich ist ein echtes Multitalent: vom Tee über Sirup bis hin zu innovativen Küchenideen. Eine Pflanze, die Generationen begleitet hat – und auch heute ihren festen Platz in unserer Naturapotheke und Küche verdient. Wer genau hinschaut, entdeckt in diesem „Kraut am Wegesrand“ einen wertvollen Begleiter für Gesundheit und Genuss.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Buchweizen – altes Korn neu entdeckt

Wenn auf unseren Feldern im Spätsommer ein zartes Meer aus weißen Blüten leuchtet, dann ist wieder Buchweizen-Zeit. Schon seit vielen Jahren bauen wir am Hof dieses besondere „Pseudogetreide“ an – und sind immer wieder begeistert, welche Rolle es heute in der modernen Küche spielt.

Denn obwohl Buchweizen in Österreich und Deutschland lange ein Schattendasein führte, gehört er in vielen Ländern seit Jahrhunderten fest zum Speiseplan: In Russland sind Blinis ohne Buchweizen undenkbar, in Japan ist er die Basis der berühmten Soba-Nudeln, in Frankreich liebt man herzhafte Galettes aus Buchweizenmehl.

Pseudogetreide mit Geschichte und Zukunft

Buchweizen gehört botanisch nicht zu den Getreiden, sondern zu den Knöterichgewächsen. Gerade das macht ihn für viele Menschen spannend:

  • Glutenfrei: Ideal für alle, die auf Weizen & Co. verzichten müssen oder wollen.
  • Basisch und leicht verdaulich: Besonders wertvoll in einer modernen, oft säurelastigen Ernährung.
  • Reich an Mineralstoffen und Antioxidantien: Magnesium, Eisen, Zink und wertvolle Polyphenole unterstützen Herz, Gefäße und das Immunsystem.
  • Hochwertige Eiweiße: Buchweizen enthält alle acht essentiellen Aminosäuren – eine Seltenheit im Pflanzenreich.

Für wen ist Buchweizen eine Alternative?

  • Menschen mit Zöliakie oder Glutenunverträglichkeit finden in Buchweizen eine echte Bereicherung.
  • Sportler und Studierende profitieren von seiner nachhaltigen Energie.
  • Für die bewusste Küche ist er ein vielseitiger Baustein, weil er sättigt ohne zu beschweren.
  • Auch in der Familienküche macht er Freude: mild im Geschmack, schnell gekocht und wandelbar.

In der Küche – vom Frühstück bis zum Sauerteigbrot

Wir am Hof nutzen geschälten Buchweizen auf viele Arten:

  • Als kernige Basis fürs Frühstück – gekocht wie Porridge oder über Nacht eingeweicht.
  • In herzhaften Gerichten – als Beilage, in Füllungen oder Aufläufen.
  • Für feines Gebäck – Galettes, Palatschinken oder Kuchen.
  • Und ganz besonders lieben wir unser Buchweizen-Sauerteigbrot: kräftig im Geschmack, lange frisch, mit einer dunklen, aromatischen Krume.

So verbindet Buchweizen Tradition und Moderne – ein Stück kulinarische Weltreise, das direkt auf unseren Feldern wächst.

Buchweizen ist viel mehr als ein „Trendkorn“. Er ist gesund, vielseitig und für viele Menschen eine wertvolle Alternative. Wer ihn einmal in der Küche ausprobiert hat, möchte ihn nicht mehr missen.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Rotweizen – das rote Korn voller Kraft

Wer ihn zum ersten Mal sieht, bleibt oft überrascht stehen: Rotweizen. Das tief getönte Korn wirkt fast geheimnisvoll zwischen den goldgelben Ähren des klassischen Weizens. Auf unserem Hof bauen wir diesen besonderen Schatz an – und er hat es wirklich in sich.

Warum ist der Rotweizen rot?

Seine Farbe verdankt der Rotweizen den Anthocyanen – das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die auch Beeren wie Heidelbeeren oder Aroniabeeren ihre kräftigen Farbtöne schenken. Anthocyane sitzen in der Schale des Korns, sie schützen die Pflanze vor Umwelteinflüssen und schenken uns Menschen wertvolle gesundheitliche Vorteile.

Rotweizen

Inhaltsstoffe und gesundheitliche Vorteile

Rotweizen ist ein echtes Powerkorn. Neben den Anthocyanen enthält er:

  • Ballaststoffe – gut für Verdauung und langanhaltende Sättigung
  • Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Zink
  • Vitamine aus der B-Gruppe für Energie und Nerven
  • Pflanzliche Proteine – wichtig für Muskeln und Stoffwechsel

Die Anthocyane wirken zusätzlich antioxidativ, das heißt, sie fangen freie Radikale ab und unterstützen so den Zellschutz. Studien zeigen, dass sie entzündungshemmend wirken können und einen Beitrag zur Herz-Kreislauf-Gesundheit leisten.

Wofür eignet sich Rotweizen besonders?

Wir vermarkten Rotweizen nur als ganzes Korn und als Vollkornmehl – denn in der Schale stecken die wertvollen Anthocyane. Feinmehl würde diesen Schatz entfernen, deshalb setzen wir bewusst auf Vollwertqualität.

Rotweizen-Vollkornmehl bringt:

  • eine kräftige, leicht nussige Note ins Brot
  • eine saftigere Krume durch den höheren Mineralstoffgehalt
  • eine besonders schöne, rötlich-braune Färbung – ein Blickfang für jedes Brot und Gebäck

Ob als frisch gemahlenes Mehl im Sauerteigbrot, im Vollkornfladen oder auch in herzhaften Nudelteigen: Rotweizen verleiht jedem Rezept eine unverwechselbare Note – geschmacklich wie optisch.

Rotweizen ist mehr als nur eine alte Getreidesorte. Er verbindet Geschmack, Gesundheit und Ästhetik in einem Korn – und genau deshalb liegt er uns am Hof so am Herzen. Wer einmal ein frisch gebackenes Rotweizenbrot probiert hat, wird verstehen, warum wir so begeistert sind.

Bei uns gibt es Rotweizen-Korn für die eigene Mühle und Rotweizen-Vollkornmehl das wir in einer Osttiroler Steinmühle hier bei uns am Hof nahlen – vollwertig, natürlich und mit all seinen Schätzen aus der Schale.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Thymian – ein uraltes Kraut mit Kraft und Charakter

Wer einmal durch ein sonniges Thymianfeld gegangen ist, kennt diesen unverwechselbaren Duft: kräftig, würzig, fast mediterran – und gleichzeitig warm und beruhigend. Am Kräuterhof Rossnagl begleitet uns der Thymian schon viele Jahre. Was in der Küche als würzige Note zu Gemüse, Fleisch oder Brot beliebt ist, hat seit Jahrhunderten auch einen festen Platz in der Naturapotheke.

Ein Blick zurück: Thymian in der Tradition

Schon die alten Ägypter nutzten Thymian in ihren Ritualen, die Griechen setzten ihn als Räucherwerk ein, und im Mittelalter galt er als Stärkungsmittel für Mut und Kraft. Kein Wunder, dass er bis heute als „Kraut fürs Leben“ geschätzt wird – für Körper, Geist und Seele.

Inhaltsstoffe, die wirken!

Die besondere Kraft des Thymians steckt in seinen ätherischen Ölen, allen voran Thymol und Carvacrol. Dazu kommen Flavonoide und Gerbstoffe. Diese Kombination macht ihn zu einem vielseitigen Helfer:

  • antibakteriell und antiviral
  • schleimlösend und krampflösend
  • entzündungshemmend und wohltuend für die Atemwege

Thymian in der Naturapotheke

Ob als Tee bei Husten und Erkältung, als Inhalation bei verschleimten Atemwegen oder als Sirup, der Kindern und Erwachsenen gleichermaßen wohltut – Thymian ist ein treuer Begleiter durch die kalte Jahreszeit. Auch ein Ölauszug für Brust- oder Bauchwickel kann wohltuend sein, etwa bei Husten oder Verdauungsbeschwerden.

Thymian in der Küche

Natürlich darf die kulinarische Seite nicht fehlen: Thymian verleiht Suppen, Eintöpfen, Kartoffeln und Fleischgerichten Tiefe und Charakter. Besonders harmoniert er mit mediterranen Klassikern wie Tomaten oder Zucchini. Auch im Brot oder in einem würzigen Kräutersalz zeigt er seine ganze Kraft.
Und wer Lust auf etwas Neues hat: Thymian passt auch hervorragend zu Mehlspeisen – ob in feinen Keksen, Obstkuchen oder als aromatische Note in einer Creme. Der leicht herbe, würzige Ton bringt Süßes wunderbar in Balance.

Kreative Zubereitungen

Neben Tee und Sirup lohnt es sich, Thymian auch einmal anders zu probieren:

  • Thymianhonig: Frische Zweige in Honig eingelegt – köstlich und wohltuend bei Halsschmerzen.
  • Kräuteressig: Thymian in Apfelessig ziehen lassen, perfekt für frische Salate.
  • Duftkissen: getrockneter Thymian in kleinen Stoffbeuteln sorgt für einen erdigen, beruhigenden Duft im Schlafzimmer oder Kleiderschrank.

Thymian ist weit mehr als ein Küchenkraut – er ist ein Stück gelebte Tradition, Naturmedizin und Genuss in einem. Für uns am Hof ist er ein treuer Begleiter, den wir jedes Jahr mit Dankbarkeit pflegen und ernten.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Salbei – mehr als nur ein Küchenkraut

Salbei (Salvia officinalis) ist eine der ältesten Heilpflanzen Europas – schon Hildegard von Bingen schwärmte von seiner Kraft. Doch er kann viel mehr, als Speisen würzen.

Inhaltsstoffe – das steckt drin

Seine ätherischen Öle (vor allem Thujon und Cineol) wirken antibakteriell und antiviral, Bitterstoffe regen die Verdauung an, und Gerbstoffe (Tannine) haben eine zusammenziehende, entzündungshemmende Wirkung. Dazu kommen Flavonoide, die antioxidativ wirken.

Wirkung – klein, aber kraftvoll

  • Mund & Hals: Salbeitee oder -gurgellösung beruhigt bei Halsschmerzen, Entzündungen im Mundraum und Heiserkeit.
  • Verdauung: Nach üppigen Mahlzeiten hilft er, Völlegefühl und Blähungen zu lindern.
  • Schweißregulation: Salbei ist ein Klassiker gegen übermäßiges Schwitzen – ob in den Wechseljahren oder bei Nervosität.
  • Haut: Als Badezusatz oder Gesichtsdampfbad wirkt er klärend und wohltuend.

Salbei im Alltag – praktische Tipps

  • Tee: Zwei frische Blätter mit heißem Wasser übergießen – frisch, würzig und gesund.
  • Raumduft: Getrocknete Salbeiblätter verräuchern – reinigt die Luft energetisch und aromatisch.
  • Hausmittel: Kalter Salbeitee eignet sich als Mundspülung.
  • Pflege: Salbeiblätter in Apfelessig ansetzen – ein natürliches Haarspülmittel für Glanz und gesunde Kopfhaut.
  • Küche: Neben Fleisch- und Pasta-Gerichten passt er auch überraschend gut zu süßen Speisen wie Honig oder Birne.

Fazit

Salbei ist ein wahres Multitalent – Heilpflanze, Gewürz und Ritualkraut zugleich. Wer ihn einmal im Alltag ausprobiert, wird ihn nicht mehr missen wollen.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Räuchern – ein uralter Brauch – einfach, ehrlich und voller Kraft

Wie der Duft von Kräutern Mensch, Tier, Haus, Hof und Herz berührt

Wenn feiner Rauch aufsteigt und der Duft von Beifuß, Harz und Blüten den Raum erfüllt, entsteht ein Moment der Ruhe und Verbundenheit.
Räuchern ist viel mehr als nur ein schöner Duft. Räuchern ist ein uralter Brauch – einfach, ehrlich und voller Kraft.
Es ist auch eine alte bäuerliche Tradition, die Haus, Hof und Seele reinigt, stärkt und verbindet. Ein kleines Ritual, das Haus, Hof und Seele berührt. Wir am Hof räuchern mit handgemachten Mischungen aus heimischen Kräutern, Blüten und Harzen.

Vom Ursprung des Räucherns

Schon unsere Vorfahren wussten um die wohltuende Kraft heimischer Kräuter. Wenn an kalten Tagen feiner Rauch aufsteigt und der Duft von Beifuß, Harz und Blüten durch den Raum zieht, spürt man etwas sehr Ursprüngliches: Ruhe, Klarheit und eine tiefe Verbundenheit mit dem Leben. Räuchern begleitet die Menschen schon seit Jahrhunderten. Sie räucherten zur Stallreinigung, beim Jahreswechsel, nach Krankheiten oder einfach, um den Alltag zu segnen.
Dabei ging es nie um Zauberei und es war nie Aberglaube, sondern um bewusstes Innehalten, Achtsamkeit und Dankbarkeit: Altes loslassen, Neues willkommen heißen, innehalten und atmen.

Der Sinn des Räucherns

Räuchern kann vieles:

  • Es reinigt Räume und Luft, denn viele Kräuter wirken antibakteriell.
  • Es beruhigt den Geist – der Duft erinnert an Sommerwiesen und Vertrautheit.
  • Es schafft kleine Inseln der Ruhe im Alltag.

Man braucht dafür nicht viel: ein Räuchersieb oder eine kleine Schale mit Sand, etwas Glut – und gute Kräuter.

Die Sprache der Pflanzen

Wenn ich Räuchermischungen herstelle, geschieht das mit viel Gespür und Achtung.
Jede Pflanze bringt ihre eigene Botschaft, ihren Charakter und ihre Kraft mit.

Bevor eine neue Mischung entsteht, überlege ich, wie die Pflanzen miteinander harmonieren:
Welche trägt Licht und Schutz? Welche schenkt Ruhe, Trost oder Freude? Viel passiert da einfach vom Bauch heraus weil es sich in sich richtig und stimmig anfühlt.
So entstehen Mischungen, die nicht nur gut duften, sondern im Wesen stimmig und lebendig sind – kleine duftende echte Seelenbegleiter für verschiedene Lebenssituationen, Mensch, Tier, Haus und Hof.

„Ich sehe die Pflanzen als Persönlichkeiten“
„Jede hat etwas zu sagen – und gemeinsam erzählen sie eine Geschichte.“

Waldzauber
Dahoam

So einfach geht’s

Man braucht nicht viel: ein Räucherstövchen, ein Räuchersieb oder eine kleine Schale mit Sand und Kohle, etwas Glut – und gute Kräuter!

  1. Räucherkohle oder Sieb erhitzen.
  2. Eine Prise der Kräutermischung daraufgeben.
  3. Den aufsteigenden Rauch beobachten, tief atmen – und die Gedanken ziehen lassen.

Weniger ist dabei mehr: lieber zart duftend als zu intensiv. Danach kurz lüften – der Rauch trägt das Alte hinaus und lässt frische Energie herein.

Alte Tradition, neue Freude

Räuchern erinnert uns daran, wie eng wir mit der Natur verbunden sind. Jeder Rauchfaden erzählt von Pflanzen, die auf unseren Feldern gewachsen sind – von Sonne, Erde und Zeit.

Bei uns am Demeter Kräuterhof Rossnagl entstehen daraus unsere handgemachten Räuchermischungen:

Alle Mischungen bestehen aus heimischen Kräutern und Blüten, Harzen und Gewürzen – naturbelassen, bodenständig und mit viel Liebe von Hand gemischt.

Was beim Räuchern zu beachten ist

  • Immer achtsam mit Feuer umgehen.
  • Bitte lass das Räucherwerk niemals unbeaufsichtigt und verwende ausschließlich feuerfeste Unterlagen.
  • Tiere und Kinder nicht direkt in den Rauch stellen.
  • Auf das eigene Gefühl hören – es gibt kein „richtig“ oder „falsch“.

Und das Wichtigste: Es gibt kein „richtig“ oder „falsch“.
Räuchern darf einfach nur gut tun!!

Räuchern ist für mich kein großes Ritual.
Es ist ein stilles Innehalten – ein Dank an Erde, Pflanzen und das Leben selbst.
Wer einmal erlebt, wie sich ein Raum verändert, wenn Kräuterduft in die Luft steigt, versteht:

Räuchern ist Balsam für Haus, Hof und Seele.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

Unsere Räuchermischungen sind jetzt auch online erhältlich:
Entdecke unsere handgemachten Mischungen „Dahoam, Gelassenheit, Reinigung, Schutz & Segen“, „Seelenbalsam, „Rauhnächte“, Reinigung, „Waldzauber“, und „Weihnachtszeit“ – liebevoll gemischt aus Kräutern, Blüten, Gewürzen und Harzen.

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Weizen – ein altes Korn neu entdeckt

Wenn heute über Weizen gesprochen wird, hört man oft Schlagworte wie unverträglich, Glutenbombe oder gar ungesund. Doch das Bild ist schief – und es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn Weizen ist nicht gleich Weizen.

Altes Korn statt Turbo-Züchtung

Auf unserem Hof wächst Weizen, wie er ursprünglich gedacht war: keine modernen Hochleistungssorten, keine Hybridlinien, kein gentechnisch verändertes Saatgut. Stattdessen bauen wir robuste, alte Sorten an, die sich über Jahrhunderte bewährt haben. Diese Weizenarten wurzeln tief, sind widerstandsfähig gegenüber Wetterkapriolen und bringen eine Vielfalt an Inhaltsstoffen mit, die bei modernen Hochleistungssorten teilweise verloren gegangen sind.

Gesundheit im Korn

Weizen ist ein Kraftpaket, das oft unterschätzt wird:

  • Ballaststoffe – wichtig für Verdauung und Darmgesundheit.
  • Vitamine & Mineralstoffe wie Vitamin B1, B6, Magnesium, Zink und Eisen, die den Energiestoffwechsel und die Nerven stärken.
  • Eiweiß in Form von Klebereiweiß (Gluten), das für Menschen ohne Unverträglichkeit wertvolle Bausteine für Muskeln und Gewebe liefert.

Das Getreide ist damit keineswegs ein „leeres“ Sättigungsbeilagen-Lebensmittel, sondern liefert wertvolle Nährstoffe für Körper und Geist.

Warum Weizen nicht der Bösewicht ist

Das schlechte Image von Weizen stammt vor allem aus zwei Richtungen: zum einen die stark verarbeiteten Produkte der Lebensmittelindustrie (Weißmehl, Fertigbackwaren, Zucker-Weizen-Mischungen), zum anderen die modernen Hochleistungssorten mit verändertem Glutenprofil. Beides hat wenig mit dem ursprünglichen Korn zu tun. Alte Sorten sind weniger aggressiv gezüchtet, haben eine andere Eiweißzusammensetzung und werden von vielen Menschen besser vertragen.

Was Weizen einzigartig macht

Im Vergleich zu anderen Getreidearten hat Weizen eine ganz besondere Eigenschaft: Backfähigkeit. Durch seinen Kleberanteil lässt er Teige elastisch werden und Brot luftig aufgehen – ein Geschenk der Natur, das keine andere Getreideart in dieser Form bietet. Außerdem enthält Weizen – im Gegensatz zu etwa Reis oder Mais – eine breitere Palette an B-Vitaminen, die unser Nervensystem unterstützen.

Vom Korn bis zum Mehl – alles am Hof

Ein weiterer wichtiger Punkt: Unser Weizen verlässt den Hof nicht als anonymes Korn. Wir mahlen ihn selbst in unserer Mühle – frisch und schonend. Dabei entstehen sowohl Vollkornmehl, das alle Bestandteile des Korns enthält, als auch fein ausgemahlenes Mehl, das sich ideal für luftiges Brot und feines Gebäck eignet. So bleibt die Wertschöpfung bei uns am Hof, und wir können sicherstellen, dass jedes Mehl so naturbelassen ist, wie es nur sein kann.

Unser Fazit

Weizen ist ein uraltes Kulturgut, das Menschen seit über 10.000 Jahren ernährt. Nicht das Korn selbst ist das Problem, sondern die Art und Weise, wie es in den letzten Jahrzehnten gezüchtet und verarbeitet wurde. Auf unserem Hof wächst Weizen noch so, wie es die Natur vorgesehen hat – reichhaltig, ursprünglich und voller Leben.

Wer also Brot aus alten Sorten probiert, schmeckt den Unterschied: ehrlicher Weizen, frisch vermahlen am Hof – ein Korn, das Körper und Seele nährt.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Ysop – das kraftvolle Kraut für Alltag, Küche & Seele

Ysop (Hyssopus officinalis) ist weit mehr als ein mediterranes Küchenkraut – er ist ein echtes Multitalent! Die duftende Pflanze aus der Familie der Lippenblütler bringt mit ihren tiefblauen Blüten nicht nur Farbe in den Garten, sondern auch frischen Schwung in Körper und Geist.


Was steckt in Ysop?

Ysop enthält eine geballte Mischung aus:

  • Ätherischen Ölen (v. a. Pinocamphon, Isopinocamphon)
  • Gerb- und Bitterstoffen
  • Flavonoiden
  • Rosmarinsäure
  • Vitamin C und Antioxidantien

Diese Inhaltsstoffe wirken unter anderem:

  • entzündungshemmend
  • schleimlösend
  • krampflösend
  • anregend für Verdauung und Kreislauf
  • stimmungsaufhellend und konzentrationsfördernd

Ysop im Alltag – so vielseitig ist das Kraut:

1. Fürs Immunsystem

Ein Tee aus Ysopkraut hilft bei Husten, Bronchitis oder Erkältung – besonders in der kalten Jahreszeit ein Segen. Er wirkt schleimlösend und antibakteriell.

2. Für Geist & Konzentration

Ysop ist auch bekannt als „Klarheitskraut“. Ein paar Tropfen Ysop-Hydrolat im Diffuser oder ein Räucherbündel klären die Gedanken und fördern die geistige Präsenz – ideal bei kreativer Arbeit oder Meditation.

3. Für natürliche Pflege

Ysop-Wasser (Hydrolat) eignet sich wunderbar als Gesichtstonikum bei unreiner Haut. Auch in selbstgemachter Salbe bei kleinen Wunden oder Insektenstichen entfaltet es seine Wirkung.

4. In der Küche – würzig & besonders

Ob in Eintöpfen, Gemüsegerichten oder AufstrichenYsop bringt mit seinem herben, leicht minzigen Aroma eine feine Würze ins Spiel. Aber Achtung: sparsam dosieren, er ist sehr intensiv!

5. Muskelentspannung & Körperwohl

Ysop wirkt nicht nur krampflösend, sondern auch muskelentspannend – das macht ihn interessant bei Verspannungen oder nervöser Unruhe:

  • Massageöl: 20 ml Ysopöl mit 20 ml Johanniskrautöl mischen und gezielt verspannte Stellen (z. B. Nacken, Waden) einreiben.
  • Kräuterbad: 2 Handvoll Ysop mit 1 l heißem Wasser übergießen, 15 Min. ziehen lassen, abseihen und ins Badewasser geben. Wohltuend nach körperlicher Arbeit oder stressigen Tagen.
  • Tee: Innerlich eingenommen hilft Ysop bei Magenkrämpfen, nervösen Spannungszuständen und unterstützt die innere Ruhe. Ideal in Kombination mit Melisse oder Lavendel.

6. Für Bienen und Garten

Ysop blüht von Juni bis September und ist eine wertvolle Bienenweide. Zudem hält er durch seine ätherischen Öle Schädlinge fern – ein natürlicher Helfer im Kräutergarten!


Unser Tipp vom Hof:

Mische getrockneten Ysop mit Apfelminze, Ringelblume und etwas Salbei zu einem Haus- und Hoftee – eine wohltuende Mischung für Körper und Seele.
Tipp für pure Entspannung: Ysop lässt sich gut mit entspannenden Kräutern wie Melisse, Lavendel oder Johanniskraut kombinieren – für ein ganzheitliches Muskel-Wohlfühlöl oder einen abendlichen Entspannungstee.

Hinweis: Für Schwangere, Epileptiker oder bei dauerhafter Einnahme ist Vorsicht geboten – Ysop sollte in diesen Fällen nur in Absprache mit Fachpersonen verwendet werden.

Ysop ist mehr als ein Gewürz – er ist ein echter Alltagshelfer. Ob bei Erkältung, Muskelverspannung, seelischer Unruhe oder in der Küche – das kräftige Kraut bringt natürliche Stärke und Klarheit in dein Leben.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Roggen – das Herz des Waldviertels und unser tägliches Brot

Wenn im Spätsommer die Felder im Waldviertel goldbraun leuchten und sich im Wind sanft wiegen, dann ist Erntezeit für eines der traditionsreichsten Getreide Österreichs: den Roggen. Seit Jahrzehnten wächst er auf unseren Feldern – tief verwurzelt in der Landschaft und in unserer Hofgeschichte.

Warum Roggen im Waldviertel zu Hause ist

Das Waldviertel ist ein raues Pflaster – kühle Nächte, kurze Sommer, kräftige Winde und mineralreiche, eher leichte bis sandige Böden. Für viele empfindliche Pflanzen eine Herausforderung, für Roggen aber ein Paradies. Er liebt genau diese Bedingungen: Er ist anspruchslos, frosthart und gedeiht auch dort, wo andere Getreidearten längst aufgeben würden.
Sein tiefes Wurzelwerk holt sich Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten, und gerade unsere humusreichen, leicht sauren Böden schenken ihm ein kräftiges Aroma.

Roggen – robust, nährstoffreich, wohltuend

Roggen ist nicht nur ein Überlebenskünstler auf dem Feld, sondern auch ein kleines Kraftpaket für unsere Gesundheit:

  • Ballaststoffreich: Unterstützt eine gesunde Verdauung und sorgt für langanhaltende Sättigung.
  • Mineralstofflieferant: Enthält viel Magnesium, Eisen, Kalium und Zink – wichtig für Muskeln, Nerven und das Immunsystem.
  • Sanfter Blutzuckerspiegel: Durch den hohen Anteil an löslichen Ballaststoffen steigt der Blutzucker langsamer – ideal für mehr Energie und weniger Heißhunger.
  • Sekundäre Pflanzenstoffe: Wirken entzündungshemmend und fördern die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Vom Feld in den Ofen – unsere Leidenschaft fürs Roggenbrot

Auf unserem Hof ist Roggen nicht nur Feldfrucht, sondern auch Genussmittel. Besonders stolz sind wir auf unser Roggen-Sauerteigbrot. Roggen enthält von Natur aus weniger Gluten als Weizen, wodurch es dichter und saftiger wird. Der Sauerteig macht es lange haltbar, leicht verdaulich und verleiht diesem Brot den typisch würzigen Geschmack, der in der Küche des Waldviertels seit Generationen geschätzt wird.

Frisch gebacken, mit knuspriger Kruste und einem Hauch Butter – mehr braucht es nicht, um den Geschmack des Waldviertels zu erleben.

Roggen ist für uns mehr als ein Getreide. Er ist ein Stück Heimat, ein verlässlicher Begleiter durch die Jahreszeiten – und ein Genuss, der uns erdet.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.

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Die Blaue Malve – Zauberblüte aus unseren Feldern

Seit vielen Jahren wächst sie hier am Demeter Kräuterhof Rossnagl – unsere Blaue Malve, auch liebevoll Käsepappel genannt. Zwischen dem zarten Morgentau und dem Summen der Bienen entfaltet sie ihre violett-blauen Blüten – und wer genau hinsieht, erkennt sofort: Diese Pflanze ist mehr als nur eine Schönheit.

Tradition & Geschichte – ein echter Klassiker

Die Käsepappel ist seit Jahrhunderten fester Bestandteil der Volksheilkunde. Schon unsere Großmütter kannten sie als sanfte Helferin bei Halskratzen, gereiztem Magen oder einer rauen Stimme. In der Naturheilkunde gilt sie als „Schutzpflanze der Schleimhäute“ – mild, wohltuend und für Jung und Alt geeignet.

Inhaltsstoffe – sanfte Kraft in jedem Blütenblatt

Ihre Stärke liegt in den Schleimstoffen, die sich wie ein schützender Film auf Hals, Magen und Darm legen können. Dazu kommen Gerbstoffe und Flavonoide, die entzündungshemmend wirken, sowie wertvolle Anthocyane – die Pflanzenfarbstoffe, die der Blauen Malve ihre tiefblaue Farbe verleihen.

Gesundheitliche Vorteile auf einen Blick:

  • Wohltuend bei Hals- und Rachenreizungen
  • Milder Begleiter bei Husten oder Heiserkeit
  • Sanft für empfindlichen Magen
  • Äußerlich als Kompresse bei Hautirritationen einsetzbar

Die magische Farbverwandlung

Vielleicht hast du schon einmal erlebt, wie die Blüten der Blauen Malve im Wasser ihre Farbe verändern. Gibt man die getrockneten Blüten in heißes Wasser, entsteht ein zartblauer bis violetter Tee – fast wie ein kleines Farbkunstwerk in der Tasse. Gibt man einen Spritzer Zitronensaft dazu, verwandelt sich das Blau in ein kräftiges Pink. Der Grund dafür: Die enthaltenen Anthocyane reagieren auf den pH-Wert des Wassers – ein kleines Naturwunder, das Kinder und Erwachsene gleichermaßen begeistert.

Vom Feld in die Tasse

Auf unserem Hof begleiten wir die Blaue Malve vom ersten Keimling bis zur Ernte im Sommer. Schon beim Pflücken umhüllt uns ihr feiner, fast samtiger Duft. Die Blüten werden behutsam getrocknet, um Farbe und Wirkstoffe zu bewahren – damit sie im Winter in deinem Teebecher wieder aufblühen können.

Käsepappel
Die getrockneten Blätter der Käsepappel.
Käsepappel
Unsere Käsepappel (Blaue Malve) findest du im Online-Shop.

Unser Tipp

Ein Tee aus Blauer Malve ist nicht nur wohltuend, sondern auch ein echter Blickfang auf dem Frühstückstisch. Und wer Lust auf ein bisschen Experiment hat: Probiere doch mal ein Malven-Eistee-Sorbet oder einen aromatischen Blütenessig mit Rose und Malve – erfrischend, mild und farblich ein kleines Sommermärchen. Beide Rezepte findest du direkt im Anschluss. Viel Spaß beim Ausprobieren!

Malven-Eis-Sorbet

Zutaten (für ca. 4 Portionen)

Zubereitung

  1. Malventee kochen: Wasser aufkochen, über die Blüten gießen und ca. 10 Minuten ziehen lassen. Abseihen.
  2. Süßen: Honig im noch warmen Tee auflösen.
  3. Abkühlen: Tee vollständig auskühlen lassen.
  4. Einfrieren: In eine flache Metallschale gießen und ins Gefrierfach stellen. Alle 30–40 Minuten mit einer Gabel durchrühren, bis die Masse kristallig ist (ca. 3–4 Stunden).
  5. Farbwunder: Kurz vor dem Servieren mit etwas Zitronensaft beträufeln – der Sorbet-Ton wechselt von Blau zu Pink!

Tipp: Für ein besonders feines Sorbet kannst du die Masse auch in einer Eismaschine gefrieren lassen.

Blütenessig mit Rose und Malve

Ein selbst angesetzter Blütenessig ist nicht nur ein farbliches Highlight, sondern auch ein besonderer Genuss für Küche und Pflege. Durch die Kombination von Rosenblüten und Malvenblüten färbt sich der Essig in ein zartes bis kräftiges Rosarot und trägt gleichzeitig den feinen Duft der Blumen in sich. Der typische Essiggeruch ist natürlich vorhanden, doch die Blüten verleihen ihm eine sanfte, elegante Note.

Zutaten

  • 500 ml Apfelessig in Bioqualität
  • 2 Handvoll Rosenblütenblätter (ungespritzt, aus Bio-Anbau)
  • 1 Handvoll getrocknete oder frische Malvenblüten
  • 1 sauberes, verschließbares Glas
  • etwas Alkohol zum Desinfizieren
  • Brett, Messer und ev. Pürierstab
  • Flasche zum Abfüllen

Zubereitung

  1. Zuerst Glas und alle verwendeten Utensilien sorgfältig mit Alkohol reinigen.
  2. Die Blütenblätter grob schneiden und dann zusammen mit dem Apfelessig kurz pürieren, damit sich die Inhaltsstoffe besser lösen.
  3. Anschließend in das Glas geben 
  4. Glas gut verschließen und für rund 2–3 Wochen an einem warmen, gleichmäßigen Ort durchziehen lassen.
  5. Danach den Essig durch ein feines Sieb abseihen und in eine zuvor desinfizierte Flasche umfüllen.

So entsteht ein rosiger Malven-Essig, der nicht nur optisch, sondern auch geschmacklich Freude bereitet.


💙 Kleine Pflanze, große Wirkung – so lässt sich die Blaue Malve wohl am besten beschreiben. Sie verbindet traditionelle Heilkraft mit einer Prise Magie – und genau das macht sie für uns zu einer unserer liebsten Hofpflanzen.

Anwendungsvorschläge, Inhalte und Angaben wurden nach dem Wissensstand der Autorin verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr. Sie stellen keinesfalls Anspruch auf Vollständigkeit und/oder Richtigkeit im schulmedizinischen Verständnis. Es muss betont werden, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Rezepte oder Anwendungsvorschläge reagieren kann. Auch natürliche Zutaten, Stoffe und Rohstoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Anwendungen verschiedenster Zubereitungen ersetzen NICHT den Besuch beim Arzt! Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich. Die Autorin haftet nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren.